Niedrigmaligne Gliome

Geprüfte Informationen zu Krebs im Kindes- und Jugendalter in Kooperation mit Kinderkrebsinfo.de

Niedriggradig maligne Gliome (auch kurz niedriggradige bzw. niedrigmaligne Gliome) gehören zu den Tumoren des Zentralnervensystems (ZNS). Die niedrigmalignen Gliome umfassen Tumoren verschiedener Tumorarten. Ihnen gemeinsam ist eine Einordnung in WHO-Grad I oder II der WHO-Klassifikation. Niedriggradige Gliome stellen mit etwa 50 % die größte Gruppe der ZNS-Tumoren dar. Sie entstehen durch die Entartung von Zellen des Nervenstützgewebes im Gehirn oder Rückenmark, den Gliazellen. Meist wachsen sie langsam und das Risiko einer Metastasierung ist gering.

Die Symptome bei ZNS-Tumoren sind je nach Alter des Patienten unterschiedlich. Durch eine Zunahme des Drucks im Schädelinneren kann es bei Kleinkindern zu einer Zunahme des Kopfumfangs kommen, bei älteren Kindern treten häufiger Kopf- und/oder Rückenschmerzen, Schwindelgefühle, Nackensteife, Appetitlosigkeit, Übelkeit und Erbrechen, Gewichtsverlust, Müdigkeit, Konzentrationsstörungen, Entwicklungsverzögerungen, Gedeihstörungen und Wesensveränderungen auf. Spezifische Krankheitszeichen sind abhängig von der Lage des Tumors. Die Symptome entwickeln sich normalerweise schleichend.

Zur Diagnostik eines ZNS-Tumors werden bildgebende Verfahren wie Magnetresonanztomographie (MRT) oder Computertomographie (CT) durchgeführt. Weitere Untersuchungen wie eine Lumbalpunktion oder eine augenärztliche Untersuchung können ebenfalls notwendig sein. Zur Sicherung der Diagnose muss eine Biopsie entnommen werden, die je nach Lage des Tumors auch direkt im Rahmen der Tumorentfernung erfolgen kann. Zudem werden weitere Untersuchungen zur Überprüfung verschiedener Organfunktionen vor Therapiebeginn durchgeführt.

Die Behandlung von Patienten mit einem niedriggradigen Gliom sollte in einer kinderonkologischen Klinik erfolgen. In der Regel wird eine operative Entfernung des Tumors durchgeführt und lediglich eine Nachbeobachtung angeschlossen. Nur manche Patienten benötigen eine Chemotherapie oder Strahlentherapie.

Die Überlebenschancen für Kinder und Jugendliche mit einem niedriggradigen Gliom sind sehr gut, aktuell überleben über 90 % langfristig. Jedoch haben viele davon einen Tumorrest und/oder bleibende Schäden.

Weitere Informationen

Ausführliche Informationen zu Krankheitsbild, Ursachen, Diagnostik und Therapie der ALL sowie weiterführende Informationen rund um eine Krebserkrankung im Kindes- und Jugendalter finden Sie auf dem von der Deutschen Kinderkrebsstiftung geförderten Informationsportal:

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